....und nun zu den norwegischen Ureinwohnern - den Wikingern
Also im Großen und Ganzen gesehen ist der Norweger ein sehr freundlicher lieber Mensch, der zwar meist ruhig und zurückhaltend ist, aber eine große Hilfsbereitschaft aufbringen kann. Bisher haben wir wirklich nur sehr liebe Menschen kennenlernen dürfen.
Vor allem ist der Norweger ein äusserst gelassener Mensch und hat die Ruhe weg, und wenn dann so ein typisch deutscher, penibel denkender und ordnungsliebender Zugereister daherkommt und eine Frage oder ein Problem hat - so heisst es nur:
"Ta det med ro" (nimm's mit Ruhe) oder "Det ordner seg" (das wird schon wieder).
Was wir ganz toll finden, die Norweger setzen die Familie in Vordergrund ! Die Familie kommt hier in der Hierarchie noch vor dem Job und ist ihm also um vieles wichtiger als alles andere.
In der Freizeit taucht der norwegische Ureinwohner oft nicht vor 11 Uhr auf, doch dann begibt man sich zu gemeinsamen Unternehmungen mit der Familie, sei's im Wald, am Strand, auf den Bergen oder auf dem Wasser. Manchmal bekommt man fast den Eindruck, daß die Norweger den Sommer mehr oder weniger auf ihren Booten verbringen.
Doch Hauptsache man ist "auf Tour" und egal bei welchem Wetter, die Freizeit wird meist unter freiem Himmel verbracht. Der Norweger liebt sein "Friluftsliv" und alle möglichen Sportarten. Habe noch nie so viele sportbegeisterte Menschen gesehen.....
Weiterhin gibt es für die Wikinger wohl keine Kältegrenze......denn sobald das Thermometer + 10 Grad erreicht hat, wird bei so manchem Hartgesottenen die kurze Hose aus dem Schrank geholt und auch schon mal das T-Shirt. Somit ist die Sommersaison eröffnet (auch wenn eigentlich erst Ostern vor der Tür steht).
Und für gewöhnlich darf der Norweger sich an eigenem Grundbesitz mit Häuschen erfreuen, sowie mind. 2 Autos die in der Garage stehen, ein Boot muß man in Norwegen sowieso haben und nicht selten auch noch eine Ferienhütte entweder in den Bergen oder am Meer.
Andererseits - Die Wikinger die hier im Lande was zu sagen haben scheinen wohl eher knauserig zu sein, der Staat hockt auf einem Öl-Vermögen, hebt dies aber lieber mal für schlechte Zeiten auf (man kann ja schließlich nie wissen was noch kommt....).
Daher sehen leider die Strassen, so manche Schulen oder Krankenhäuser nicht unbedingt so aus als wären sie in Topform und würden sich mit Sicherheit über eine Verschönerung oder Instandhaltungspflege sehr freuen....(doch dafür will man anscheinend das gute Geld nicht ausgeben....).
Im Brücken- und Tunnelbau müssen die Norweger jedoch fast Weltmeister sein, davon gibt es nicht gerade wenige in diesem Lande.
Ebenso stehen sie wohl mit High-Tech auf Du und Du - denn ohne Internett und Handy geht in diesem Lande gar NICHTS !
Anfangs waren wir richtig überrascht, konnten wir unser Kind nicht mal im Kindergarten anmelden, weil wir noch kein Internett hatten. Persönlich erscheinen hilft hier nämlich nicht.
Also alles was mit Behörden oder Terminvereinbarungen zu tun hat (ob Arzt, Werkstatt, Finanzamt, Schule, Paktabholung bei Post, etc....) man holt sich seine Termine / Infos über's Internett und dann wird nochmals alles via Handy bestätigt. Ohne diese zwei Geräte ist man in Norwegen echt verloren......
Selbst Felix und Florian laden sich ihren wöchentlichen Hausaufgabenplan aus dem Internett runter.
Noch kurz zu den Trollen und Nissen.....
Leider sieht man sie nicht - aber sie gehören nun mal zu Norwegen unbedingt dazu !
Die Trolle - in der Regel sehr sehr groß (wie Berge) - können sowohl lieb als auch böse sein. Sie sind nicht gerade schön, haben nur 4 Finger und Zehen, einen langen Schwanz und eine dicke Nase.
Es gibt eine Menge Geschichten über sie in Norwegen. Sehen kann man die Trolle leider nicht, denn wenn sie mit Sonnenlicht in Berührung kommen würden sie wohl vesteinern. Und da wir nachts so gut wie nie in den Wäldern unterwegs sind.......kann man natürlich auch kaum welche entdecken. Doch sollte uns mal per Zufall einer über den Weg laufen.....ich werde mit Sicherheit darüber berichten.
Die Nissen dagegen sind wohl eher sowas wie Heinzelmännchen und passen gerne auf Haus und Hof und die Tiere im Stall auf.
Nur - man muß gut zu ihnen sein, ihnen ab und zu ein Schälchen Milchreis in die Scheune stellen, sonst spielen sie einem Streiche oder verlassen gar den Hof. Habe auch schon gehört, man solle immer ein Plätzchen für die Nissen unter'm Bett freihalten, auch dann wären sie einem wohlgesinnt..... (fragt mich nun bitte nicht, ob an diesen Geschichten was dran ist).