.....oder "wohin mit all dem Fisch?"
Ihr erinnert Euch......wir waren gerade auf der Insel Jan-Mayen, haben den Vormittag an Land verbracht und für den Nachmittag war nun ein Highlight für unsere Jungs geplant !
Nach dem Mittagessen ging es also endlich los ! Felix und Florian freuten sich riesig auf den Ausflug ! Wir Vier und zwei Franzosen wurden auf zwei Boote verteilt. Felix und die beiden Franzosen starteten mit dem 1. Techn. Offizier, während Florian, Micha und ich mit Maja, der 1. Naut. Offizierin, ins Boot stiegen. Ja und ab da schwebten unsere Jungs wohl im siebten Angelhimmel !
die Boote wurden zu Wasser gelassen....
.....und schon ging's los
Anfangs hatte auch Micha noch Gelgenheit zum Angeln, während Mamsen ganz
gemütlich ihre Beinchen hochlegte......
......und die herrlichen Farben der Insel bewunderte
Und wir durften feststellen, wer Fisch haben will der sollte nach Jan Mayen reisen ! Dort gibt's Fisch ohne Ende ! Man könnte fast schon sagen, daß die Dorsche im Minutentakt angebissen haben und mein Weltbester kam hier ganz schön ins Schwitzen. Er durfte nämlich all diese Fische vom Haken nehmen und ihnen den Garaus machen und war nach einer kurzen Weile bereits durchgeschwitzt. Er selbst kam kaum noch zum Angeln, da Flori und Maja ständig einen Dorsch an der Angel hatten.
Ich selbst hab natürlich nicht geangelt.......war aber gut damit beschäftigt die fleissigen Angler nebst Fisch mit der Kamera bildlich festzuhalten. Ausserdem kamen immer öfters Sonnenstrahlen durch die Wolken und die Landschaft von Jan-Mayen wirkte mit all ihren Strukturen und Farben gleich noch faszinierender als vorher. Da konnte ich den Auslöser kaum ruhig halten.....zwinker.
Übrigens ! Die Spitze vom Beerenberg hatte sich doch tatsächlich auch noch kurz aus ihrem Versteck gewagt und man konnte einen Blick auf den kompletten Vulkan werfen ! Welch ein herrlicher Tag !
die Spitze des Beerenberg zeigte sich zwischendurch mal kurz
Soll ich evtl. noch was zu diesem Vulkan erzählen und Euch noch mehr langweilen ? hehe
Aber ich fasse mich kurz: Der Beerenberg ist 2277m hoch und wie schon erwähnt Norwegens einzigster Vulkan, aber auch der nördlichste (über dem Meeresspiegel) gelegene aktive Vulkan der Welt.
Der letzte etwas größere Ausbruch war im Jahre 1970 und ein etwas kleinerer im Jahre 1985. Beide Male kam aber niemand zu Schaden.
Eine Besteigung des Beerenberges kommt nicht allzu oft vor, eben wegen den erwähnten, oft schlechten Wetterverhältnissen rund um die Insel. Und wenn die Gelegenheit dazu doch kommt und man die 2277m (man bedenke - hier von Meereshöhe aus !) erklimmen kann, so muß man dies ohne Unterbrechung tun. Denn Hütten zum Übernachten gibt's nicht, Zelte mitschleppen ist auch nicht gerade günstig, denn die Schönwetterphasen halten oft nur kurz an und man muß evtl. "schnell" wieder runter. So eine Beerenberg-Ersteigung dauert also ungefähr 16-17 Stunden......und wäre Mamsen dabei, sicherlich das Doppelte !! (sofern sie nicht unterwegs schon aufgrund extremer "nach-Luft-schnapp-Aktionen" kollabiert wäre.....).
Bevor hier aber nun einer von Euch in Bewunderung ausbricht von wegen "WOW - was die alles weiß".....grins......darf ich dazu sagen, daß ich diese Infos auch nur dem "Häuptling" von Jan-Mayen zu verdanken habe.....zwinker.
strahlender Felix
und schon wieder hingen zwei Dorsche am Haken
strahlender Flori
und so langsam wurde es eng im Boot
an der FRAM wurde das Boot samt Fischen wieder hochgezogen
Doch zurück zur Angelei.........nachdem also die Boote bald voll mit Fischen waren und man schon gar nicht mehr wusste wohin damit bzw. wohin mit unseren Füssen und auch der Weltbeste mittlerweile keine Lust mehr hatte noch mehr Fische zu killen, steuerten die beiden Offiziere wieder die MS FRAM an.
Und an Bord wurde von der Mannschaft dann beschlossen, daß die Leute auf der Insel auch was davon haben sollen. So kam die Station also in den Genuß von ca. 350 kg Dorsch......und war den Rest des Tages mit filetieren beschäftigt.
Wir hingegen beschäftigten uns nur noch mit Entspannen auf dem Sonnendeck, um dabei auch die Abfahrt und somit die letzten Blicke auf Jan-Mayen genießen zu können. Und wir hatten jede Menge toller Eindrücke dieser kargen, aber auch wunderschönen Insel zu verarbeiten.
die letzten Blicke auf die Insel
Zwischendurch hatten die Passagiere noch die Möglichkeit einen, in Einzelteile zerlegten Dorsch zu bewundern. Kristin, die Biologin des Teams, hatte einen unserer Fische mit an Deck genommen und ordentlich zerstückelt. Die Innereien waren zwar nicht gerade lecker anzusehen, aber doch interessant was man so im Mageninhalt vorfinden kann oder wie groß z.B. das Hirn eines Fisches ist........usw.
und dann ging es einem der Dorsche an den Kragen.....
|
|
und wohl auch an den Bauch.....
|
|
das kleine Teilchen links ist übrigens das Hirn eines Dorsches.....wirkt klein im Vergleich zum Auge (rechts)
Am späteren Nachmittag fuhren wir dann übrigens direkt in eine Nebelbank hinein und uns wurde da nochmal sehr bewusst, wieviel Glück wir doch mit dem Wetter auf Jan Mayen hatten. Und überhaupt.......von Jan Mayen waren wir alle begeistert und diese Insel wird uns sicherlich ewig in Erinnerung bleiben !
Übrigens........wenn jemand interessiert ist ein kleines Filmchen über diese Insel zu sehen.......der klickt bitte hier: Kurzes Video zu Jan Mayen
(dieses Drohnenvideo ist NICHT von mir......man kann es auf der Homepage von Jan Mayen finden).
wir fuhren in eine Nebelbank hinein....
.....und sahen bald gar nichts mehr
Leb wohl "Jan-Mayen"
Bis demnächst.....