......oder warum sonst sollte man seinen Urlaub im ewigen Eis verbringen ?
Auf dem kältesten und windigsten Kontinent, wo nichts vorhersehbar und beeinflussbar ist, wo alles so passieren wird wie Mutter Natur es gerne haben möchte. Wo man also vorher noch nicht weiß, wo genau man überhaupt anlanden kann. Dort wo Pinguine hausen aber Eisbären nie zu finden sein werden.
Das funktioniert natürlich nur wenn man so verrückt ist wie Mamsen, eine Vorliebe für abgelegene Reiseziele hat die vor allem kühleres Klima versprechen und fantastische Natur bieten.
Und die Antarktis stand schon seeehr lange auf meiner Wunschliste - sozusagen eines meiner unzähligen Once-in-a-lifetime-Dinger.
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Ja, ich kann mir schon denken, daß so manch einer nun denkt "also da verbringe ich doch meine Urlaubszeit lieber im sonnigen Süden als mir in der Antarktis Frostbeulen zu holen"......doch zum einen ist es im antarktischen Sommer dort unten nicht ganz so kalt, meist so um die 0 Grad (also ähnlich wie bei uns im Winter), und ausserdem sage ich mir immer "faul in meiner Strandkuhle liegen und Sangria schlürfen kann ich später immer noch irgendwann. Doch so lange ich noch einigermaßen fit bin, möchte ich solch längere und somit etwas anstrengenderen Reisen machen, bevor es dafür plötzlich zu spät ist".
So habe ich mich also entschlossen mir diesen Traum zu erfüllen, plünderte meine Ersparnisse (denn die Preise für Antarktisreisen haben es in sich) und wollte diese Reise ursprünglich alleine antreten.
Nun ja, das hat nicht so ganz geklappt, denn als Felix hörte WO ich denn hinwollte, da war für ihn ganz klar, er musste unbedingt mit ! Da er als Matrose ja immer 4 Wochen am Stück frei hat, war es für ihn auch kein großes Problem mich zu begleiten.
Im Gegensatz zu unserem Weltbesten, denn Micha hätte im Winter kaum so lange frei bekommen und unser Florian kann ja auch nicht so lange von der Schule weg.
Und ich darf sagen, zusammen mit Felix war es auf alle Fälle ein ganz wunderbares Erlebnis ! Wir hatten sehr viel Spaß ! Ausserdem muss ich zugeben, daß er ganz praktisch als Übersetzer war, denn meine eigenen Englischkenntnisse sind doch seeehr eingerostet. So konnte ich ihn immer vorschicken......zwinker
So starteten wir also Mitte Januar - nachdem wir vorher wieder mal sehr gebangt hatten, ob nicht einer von uns im letzten Moment noch das doofe C bekommen würde.
Tja, das gibt es auch noch.....normalerweise macht sich kaum einer noch darüber Gedanken. Doch hier war es nun mal so, daß man nur coronafrei an Bord gehen durfte. Und alles ging gut - keiner von uns wurde krank !
Ach ja, sollte vielleicht erwähnen, daß man die Antarktis eigentlich nur mit einem Kreuzfahrtschiff bereisen kann, es sei denn man hat die Gelegenheit eine der Forschungsstationen zu besuchen, dann kommt man natürlich (wetterabhängig) auch mit einem Flugzeug hin.
Wir entschieden uns für eine Kreuzfahrt mit Hurtigruten, die haben ein paar spezielle Expeditionsschiffe für solche Touren. Und in dem Paket waren auch die Flüge von Buenos Aires nach Ushuaia (am südlichsten Ende Südamerikas) und zurück mitenthalten, so daß wir uns also nur noch um den Flug bis Buenos Aires kümmern mussten.
Daß der Flug sich viele Stunden hinzog brauche ich wohl nicht extra erwähnen (13 Stunden ab Amsterdam und ich wusste bereits nach der 2. Std. schon nicht mehr wie ich sitzen sollte....) und ausserdem bin ich jemand der in Flugzeugen eigentlich NIE schlafen kann. Felix ist da etwas besser dran.....
Jedenfalls landeten wir eines Morgens um 7.30 Uhr in Buenos Aires und was soll ich sagen....von den Argentiniern könnten sich viele andere Flughäfen eine Scheibe abschneiden. Die Einreiseformalitäten gingen ratzfatz von statten ! Wenn die Argentinier 10 Schalter dafür zur Verfügung haben, dann machen die auch alle 10 Schalter auf ! Und nicht nur 3 oder 4 davon, wie ich es anderswo schon erlebt habe.
Also wie gesagt, wir waren ziemlich schnell fertig und auf die Koffer mussten wir auch nicht lange warten. Ebenso stand unser Taxifahrer pünktlich bereit, den ich im voraus schon bestellt hatte.
Dieser brachte uns ins Zentrum von Buenos Aires und wir konnten bei dieser Gelegenheit auch gleich mal eine der breitesten Strassen der Welt bewundern. Die "Avenue 9 de Julio" , benannt nach dem 9. Juli, dem Unabhängigkeitstag. Sie hat 14 Fahrspuren und der Verkehr ist gigantisch ! Ich würde da nicht selber fahren wollen.....
Auf dieser Strasse staut sich der Verkehr auch sehr gerne und man hat das Gefühl, daß alle Autos nur noch am Hupen sind. Was natürlich eh nichts bringt.
Wir kamen schließlich aber gut an unserem Hotel an und waren auch angenehm überrascht (Hurtigruten hat da ein sehr schönes Hotel ausgesucht), das Taxi konnte wirklich bis vor die Tür fahren, sogleich kam ein Kofferboy der uns aus dem Auto half und sich ums Gepäck kümmerte. So mag ich das....grins.
Unsere Zimmer waren natürlich so früh am Tag noch nicht frei, aber wir konnten immerhin unsere Koffer schon mal deponieren und dann zogen Felix und ich gleich los um die nähere Umgebung zu erkunden. Denn schön langsam kamen Gelüste nach einem Frühstück auf. Es war in Buenos Aires übrigens auch um 9.00 Uhr morgens schon knapp 30 Grad warm ! Doch die Stadt liegt ja direkt am Wasser und somit weht hier gerne ein Lüftchen, was zumindest ein bisschen hilft. Für uns gab es nun aber erstmal Frühstück im nächsten Bistro.
Danach ging es zurück ins Hotel, denn um 10 Uhr sollte der Informationsschalter von Hurtigruten öffnen und wir brauchten ja noch weitere Infos, was den Weiterflug nach Ushuaia am nächsten Morgen betreffen würde.
Und nachdem wir alles Wichtige erfahren hatten, ging es auch gleich wieder zurück ins Getümmel der Stadt.
Wir bummelten durch das Viertel Recoleta, welches zu den Bekanntesten und Sehenswertesten der Stadt gehört und ich schleppte Felix gleich mal mit auf den Friedhof ! Ja Friedhof......aber der in Buenos Aires ist wirklich sehenswert mit den verschiedensten Mausoleen und Statuen. Da musste Felix nun durch.....(grins.....das hatte er nun davon, daß er mich unbedingt auf dieser Reise begleiten wollte...)
Während unseres Spazierganges durch die Stadt kühlten wir uns auch immer wieder gerne mal in dem ein oder anderen Einkaufszentrum ab, um so bisschen der Hitze zu entkommen. Am frühen Nachmittag waren wir allerdings trotzdem etwas fertig mit der Welt (ja die Hitze macht einen schlapp), so daß wir ins Hotel zurück sind. Und die Zimmer waren mittlerweile auch bezugsfertig und wir konnten uns etwas ausruhen.
Gegen Abend rappelten wir uns jedoch nochmal auf und bummelten Richtung Puerto Madero, einem alten Hafenviertel der Stadt, welches aber mittlerweile modernisiert wurde. Man sieht noch die alten Lagerhäuser, aber die sind natürlich mittlerweile renoviert und zu Geschäfts- oder Wohnräumen umfunktioniert worden und andererseits findet man dort aber auch hochmoderne, gläserne Wolkenkratzer. Und auf den Docks kann man ganz wunderbar flanieren oder in einem der zahlreichen Cafés oder Restaurants einkehren.
Wir genossen jedenfalls das Flair und die leichte Brise am Wasser und waren froh, daß wir uns trotz Müdigkeit noch zu diesem Spaziergang aufgerafft haben. Aber.....anschließend viel Mamsen wirklich hundemüde in ihr Bettchen.
So, nun hab ich wieder viel mehr geschrieben als ich wollte.....doch irgendwie gehen mir beim Schreiben wieder zig Sachen durch den Kopf und ich schweife zwischendurch gerne ab. Ich versuche mich zu bessern.
Hier nun jedenfalls ein paar Bilder vom ersten Tag in der Stadt, allerdings haben wir nicht viel zur Auswahl. Ich muß gestehen, daß ich bei der Hitze nicht mal Lust hatte auch noch die Kamera mitzunehmen und so knipsten wir nur bisschen mit dem Handy rum.
Wann es mit Teil 2 weitergeht ???? Tja.......das kann dauern......
in Buenos Aires findet man jedenfalls viele bunte Farben
ausserdem konnte ich mit Freude feststellen, daß überall viel Grün zu finden ist (also nicht nur
in den Parkanlagen wie auf dem Bild, sondern auch in den einzelnen Strassen stehen oft schöne alte Bäume)
auf dem Friedhof in Viertel Recoleta
natürlich gibt es auch moderne Bauten...
...und zwischendrin wieder alte Objekte wie dieses Schulschiff
Frühstück